1927/1930
Errichtung neuer Fertigungsgebäude und des Verwaltungsgebäudes im Bauhaus-Stil, Aufschwung der Produktion, 48% der Belegschaft waren Frauen und Mädchen, Jahresproduktion von Gebrauchsuhren 1,72 Mio. Stück; in Waltershausen wird ein neuer Zweigbetrieb errichtet.
1929
Rückgang der Beschäftigung wegen der Weltwirtschaftskrise auf 1.700 (1930), auf 1.400 (1931),
auf 1.200 (1932), Umsatzrückgang bis 70%.
1932
Nach dem Tod von Heinrich Thiel wurde Dr. Reinhold Thiel alleiniger Geschäftsführer. Sein Sohn Albrecht Thiel zählt zu den Pionieren des Skisports in Ruhla, er unterstützte den Bau der Sprungschanzen im Lappengrund und den Bau der Ruhlaer Skihütte.
1934
Wiederaufnahme der Zünderproduktion, dazu Vergrößerung des Werkes in Mühlhausen, Jahresumsatz steigt wieder auf 4 Mio. Reichsmark, Beschäftigtenzahl steigt auf 1.800, Gebäude werden erweitert, in den Folgejahren wird die Herstellung von Uhren mit Steinen vergrößert; in Mühlhausen wird ein neuer Zweigbetrieb errichtet.
1937
75-jähriges Betriebsjubiläum im Fürstenhof in Eisenach mit viel Naziprominenz, Gesamtumsatz erhöht sich auf 12,5 Mio. RM, die Sportheimanlage wurde gebaut, die Beschäftigtenzahl stieg auf 2.500 Personen.
1939
verminderte Produktion von Uhren und Maschinen, dafür verstärkte Produktion von Uhrwerkszündern, bei 60-stündiger Wochenarbeitszeit wurden über 3.500 Personen beschäftigt, die Hälfte davon waren dienstverpflichtete Frauen und Mädchen sowie einige Hundert „Fremdarbeiter“ und Kriegsgefangene.
1944
Mit allen, dem Thielschen Unternehmen gehörenden Betrieben, betrug die Beschäftigtenzahl etwa 10.000.
1945
Mit der amerikanischen Besatzung ruhte der Betrieb für zwei Monate, danach Entlassung aller Beschäftigten und Neubeginn. Mit dem Einzug der Roten Armee im Juli wurden der Stammbetrieb sowie alle Filialen unter Sequester gestellt. Die Filialen Seebach, Waltershausen und Mühlhausen wurden demontiert, die Mühlhäuser Filiale sogar gesprengt. Die SMAD setzte durch, dass in Ruhla alle Produktions- und Verwaltungseinrichtungen verbleiben, um eine neue deutsche Friedensproduktion zu ermöglichen.