Firmenchronik
1830
Im April 1830 gründete Kaspar Hess eine Metallwarenwerkstatt. In zunächst bescheidenen Räumen wurden neben einigen anderen Kleinmetallartikeln besonders Beschläge für Tabakpfeifen hergestellt. Auf diese spezialisierte sich der Betrieb, und sie blieben mit vielen Arten und Formen Haupterzeugnis bis um die Jahrhundertwende (s. a. Heimatbuch, Bd. 2, S. 136). Regelmäßig wurden damit die Messen in Leipzig und Frankfurt/Main beschickt.
1847
Als Christian Bardenheuer erste mechanische und maschinelle Einrichtungen in der Fertigung eingesetzt hatte, folgte Kaspar Hess bald seinem Beispiel. So kam es, dass sich 1847 maschinenstürmerische Brand- und Morddrohungen auch gegen ihn richteten. Um die Mitte des 19. Jh. ging die Firma auf den Sohn Christian Hess über. Weitere Erzeugnisse waren dann eine Reihe von Jahren hindurch kleinere Kuhschellen und noch kleinere Souvenierglöckchen. Letztere wurden von Ruhlaer Porzellanmalern bemalt und von den Kur- und Badegästen als Andenken an Ruhla und die damals noch stattlichen Kuhherden gerne gekauft. Kontinuierlich konnte sich die Firma aus den kleinen Anfängen heraus weiterentwickeln.
1889
Nach dem im Jahre 1889 erfolgten Tod von Christian Hess übernahmen seine Söhne Berthold und Carl Hess die Firma.
1912
Nach Vergrößerung der Fertigungsräume im Jahre 1912 durch Neubau an der Carl-Alexander-Straße spezialisierte man sich neu auf Metallmassenartikel für Schwachstrombeleuchtung, auch Tisch- und Wandlampen hierzu auf Holzgehäusen.
1930
Im Jahre 1930 beging die unter der Leitung der Gebrüder Hermann und Wilhelm Hess stehende Firma ihr hundertjähriges Betriebsjubiläum, dem die Ruhlaer Zeitung in ihrer Ausgabe Nr. 75/1930 einen entsprechenden Beitrag widmete.
Ein erneuter Aufschwung konnte verbucht werden. In die Produktion aufgenommen wurden Rückstrahler und Rücklichter für Fahrräder. Die Erzeugnisse wurden in viele Länder exportiert. H. und W Hess waren die letzten Inhaber und Betreiber der Firma. W. Hess ist nach 1945 in einem Internierungslager ums Leben gekommen. Im Zuge der Verstaatlichungen zu DDR-Zeit ist der Betrieb, in dem zuletzt noch etwa 15 Leute beschäftigt waren, dem benachbarten MEWA-Werk zur Mitnutzung angeschlossen worden.
1995
Gebäude wurden mit abgerissen. Heute ist dort Parkplatzgelände.