Firmenchronik
1864
Ferdinand Erk, Sohn des Beschlägermeisters Ernst Hanno Erk, dessen Witwe 1841 den Gürtlergesellen Christian Bardenheuer aus Bonn geheiratet hatte, machte sich 1864 selbständig und gründete mit vier Arbeitern eine Metallwarenwerkstatt in Immelborn. Erk war gelernter Graveur. Die Fabrikation in seiner Werkstatt umfasste zuerst Touristen-, Schaufenster- und Krinolinenklammern, Etiketten, Massenartikel für Bürobedarf, Scharniere und Verschlüsse für Etuis und weitere Kleinmetallwaren, später auch Kleinmöbel.
1866
Verlegung des Betriebs nach Ruhla in einen, ihm von seinem Stiefvater Bardenheuer in dessen Fabrikgebäude zur Verfügung gestellten, größeren Raum. (Dieser wurde noch lange Zeit der „Erk-Saal“ genannt.) Für Bardenheuer fertigte er Blechzulieferteile.
1869
Handelsrechtliche Eintragung der Firma als „Ferdinand Erk, Metallwaren-Fabrik“
1870
Verlegung der Firma nach Kassel.
1875
Erk geht mit seinem Geschäft zurück nach Ruhla und richtet den Betrieb im Hause des Fenstermachers Helbig in der Oberen Lindenstraße (später Metzgerei Otto), ein.
1877
Umzug in ein geeigneteres und günstiger gelegenes Gebäude am Helbigschen Zimmerplatz, heute Bermbachtal 6.
Ferdinand Erk war ein guter Geschäftsmann, und seine Frau Johanna, eine gebürtige Münchnerin, besorgte auf Geschäftsreisen die Aufträge. Das Geschäft lief gut.
1883
erwarb Erk das benachbarte Gebäude und Grundstück des alten Gasthauses und Hotels „Zur blauen Traube“ (das der Schriftsteller Wilhelm Raabe in seinem Roman „Gutmanns Reisen“ als das „gemütlichste Gasthaus Thüringens“ bezeichnet hatte). Das Gasthaus war in das 1882 gegenüber neu erbaute Hotel Hennig umgezogen. Das erworbene Anwesen wurde nun der endgültige Firmenstandort. Das Gebäude war mit seinen Raumverhältnissen für den neuen Zweck gut geeignet. Der frühere Tanzsaal ergab einen geräumigen, hellen Fabriksaal. Zwei nach dem Berg zu gelegene frühere Gesellschaftsräume wurden Einbinderei, Packraum, Galvanisier- und Polierwerkstatt, die Fremdenzimmer im Stockwerk darüber Lagerräume. (Die Hotelzimmer-Nummern sind noch für Jahrzehnte erhalten geblieben.) Im Erdgeschoss wurden Gelb- und Trockenmacherei sowie das Rohmateriallager eingerichtet.