Bauten der Moderne in Ruhla

Wohnanlage "Ringelsocken"

Baujahr: 1927 bis 1929 Am Stadtwald 15/17 99842 Ruhla

  • heitere blau rote Farbgebung – auch  Ringelsöckchenhäuser im Volksmund genannt
  • Balkons mit herrlicher Aussicht über Ruhla
  • grundhafte Sanierung durch die Wohnbau GmbH Ruhla im Jahr 2000

Wohnsiedlung Ruhla

Baujahr: 1927 bis 1928 Altensteiner Straße 16 bis 28a 99842 Ruhla

Architekt: Entwurf Thilo Schoder 1927, Ausführung durch Erik Dorst mit industriell vorgefertigten Bauteilen

Bauherr: Gemeinde Ruhla mit dem 1. kommunistischen Bürgermeister Erich Kohlrausch und der Thüringischen Wohnungsfürsorge-Gesellschaft mbH, Weimar

Besonderheiten: Thilo Schoder plant eine konsequent und zugleich lebendige Zeilenanlage aus sechs miteinander verbundenen Staffelblöcken direkt in den Steilhang des Dornsenberges. Nur 6 von 12 Siedlungsprojekten konnte Thilo Schoder in Thüringen realisieren. Erstmals erhielten auch Arbeiterwohnungen in Ruhla Balkons, die sonst nur an den Fabrikbesitzervillen zu finden waren. Deswegen wird die Altensteiner Straße auch Glotzgass genannt. Einbau einer Konditorei und Stadtcafé am südlichen Ende sowie eines Konsums und eines Spielplatzes im Norden zur Stadt hin. 55 Wohneinheiten zu noch heute moderaten Mieten. Ein sozialer Wohnungsbau mit Nachhaltigkeit, nicht wie die Anfang der 80ziger Jahre erbauten Wohnblöcke auf dem Liesenberg. Im Jahre 1937 wurde ein Satteldach aufgesetzt, welches bei der denkmalgerechten Grundsanierung bis 2002 mit einigen Millionen an Fördermitteln wieder zurück gebaut wurde. Konsum, Spielplatz und das Café gibt es schon lange nicht mehr.

Weitere Informationen zur Geschichte der Bauhaus-Wohnanlage: Historie Bauhaus-Wohnanlage

Dreifamilienhaus Pascher

Baujahr: 1928 99842 Ruhla

Architekt: Martin Knauthe und Erich Kohlrausch

Besonderheiten: Schneller Umbau in den 30er Jahren, Bauhausideen sind bei Privatbauten viel schwerer durchzusetzen.

Neues Saalgebäude "Zur Traube" mit Volkshauscharakter

Baujahr: 1928/1929 99842 Ruhla

Bauherr: Stadt Ruhla

Gasthaus zur Traube - links im Bild
Gasthaus zur Traube - links im Bild

Verwaltungsgebäude der Uhrenwerke der Gebrüder Thiel

Baujahr: 1929/1930 Bahnhofstraße 21 99842 Ruhla

Bauherr: Gebrüder Thiel

Architekt: Schreiter & Schlag

Besonderheiten: Bereits 1922 gab es einen Generalbebauungsplan des Architekten Max Fricke aus Leipzig, jedoch war er unzureichend. Das Gebäude hatte als Kopfbau am Anfang des Betriebes und als Sitz der Verwaltung und der Direktoren eine besondere Bedeutung für den gesamten Betrieb. Paternoster und viel Licht im Treppenhaus. Starke Kontrastierung in den Wandflächen des Treppenhauses durch vertikale Betonrippen unterstreichen die schmale Straßenwirkung.

Im unteren Teil des Gebäudes befindet sich das Uhrenmuseum Ruhla. Die oberen Etagen sind Verwaltungssitz der Firma Point Tec. Hochwertige Uhren werden auch heute noch in Ruhla produziert, unter dem neuen Firmennamen "Uhrenwerke Ruhla GmbH", auch wenn es nicht mehr die original Ruhlaer Uhren sind. Diese werden mittlerweile in Wutha-Farnroda in der Uhrenmanufaktur Ruhla hergestellt.

Kinderkurheim

Baujahr: 1929/1930 Am Reuter 99842 Ruhla

Bauherr: Gemeinnützige Kinderheim-Genossenschaft gGmbH für Halle und Thüringen

Architekt: Knauthe, 1928, zunächst als eingeschossiger Halbrundbau

Besonderheiten: Entwurf als Arbeiterkinderkurheim. Umbau mit Satteldach und Eröffnung als Jugendherberge 1936. Nach dem 2. WK zunächst Waisen- und Kinderheim, dann bald wieder Nutzung als Kinderkurheim für Arbeiterkinder mit Atemwegserkrankungen aus dem Raum Halle/Bitterfeld. Heute gehört es zu den „Lost Places“ von Ruhla. Das Gebäude ist nicht zu besichtigen!

Brauerei Thal neben Luisenbad

99842 Ruhla OT Thal

Nach der Wende Nutzung als Bauhof Thal bis 1994. 1995 Totalabriss.

Kulturhaus Ruhla

Kulturhaus der Uhrenwerke

Baujahr: 1951 Bahnhofstraße 99842 Ruhla

Architekt: Herrmann Räder

Bauherr: SMAD

Besonderheiten: Anbindung an die Tradition des modernen Bauens der 20er Jahre. Das Kulturhaus wurde auf dem ehemaligen Gartengrundstück der Fabrikbesitzer gebaut. Die noch heute hinter dem Kulturhaus befindliche italienische Villa gehört zu den "Lost Places" in Ruhla. Das Kulturhaus wird heute noch für verschiedene Veranstaltungen genutzt u.a. finden hier die jährlichen Theaterstücke auf Rühler Mundart statt.