Bauten der Moderne in Ruhla
Wohnanlage "Ringelsocken"
- heitere blau rote Farbgebung – auch Ringelsöckchenhäuser im Volksmund genannt
- Balkons mit herrlicher Aussicht über Ruhla
- grundhafte Sanierung durch die Wohnbau GmbH Ruhla im Jahr 2000
Wohnsiedlung Ruhla
Architekt: Entwurf Thilo Schoder 1927, Ausführung durch Erik Dorst mit industriell vorgefertigten Bauteilen
Bauherr: Gemeinde Ruhla mit dem 1. kommunistischen Bürgermeister Erich Kohlrausch und der Thüringischen Wohnungsfürsorge-Gesellschaft mbH, Weimar
Besonderheiten: Thilo Schoder plant eine konsequent und zugleich lebendige Zeilenanlage aus sechs miteinander verbundenen Staffelblöcken direkt in den Steilhang des Dornsenberges. Nur 6 von 12 Siedlungsprojekten konnte Thilo Schoder in Thüringen realisieren. Erstmals erhielten auch Arbeiterwohnungen in Ruhla Balkons, die sonst nur an den Fabrikbesitzervillen zu finden waren. Deswegen wird die Altensteiner Straße auch Glotzgass genannt. Einbau einer Konditorei und Stadtcafé am südlichen Ende sowie eines Konsums und eines Spielplatzes im Norden zur Stadt hin. 55 Wohneinheiten zu noch heute moderaten Mieten. Ein sozialer Wohnungsbau mit Nachhaltigkeit, nicht wie die Anfang der 80ziger Jahre erbauten Wohnblöcke auf dem Liesenberg. Im Jahre 1937 wurde ein Satteldach aufgesetzt, welches bei der denkmalgerechten Grundsanierung bis 2002 mit einigen Millionen an Fördermitteln wieder zurück gebaut wurde. Konsum, Spielplatz und das Café gibt es schon lange nicht mehr.
Weitere Informationen zur Geschichte der Bauhaus-Wohnanlage: Historie Bauhaus-Wohnanlage
Dreifamilienhaus Pascher
Architekt: Martin Knauthe und Erich Kohlrausch
Besonderheiten: Schneller Umbau in den 30er Jahren, Bauhausideen sind bei Privatbauten viel schwerer durchzusetzen.
Neues Saalgebäude "Zur Traube" mit Volkshauscharakter
Bauherr: Stadt Ruhla
Verwaltungsgebäude der Uhrenwerke der Gebrüder Thiel
Bauherr: Gebrüder Thiel
Architekt: Schreiter & Schlag
Besonderheiten: Bereits 1922 gab es einen Generalbebauungsplan des Architekten Max Fricke aus Leipzig, jedoch war er unzureichend. Das Gebäude hatte als Kopfbau am Anfang des Betriebes und als Sitz der Verwaltung und der Direktoren eine besondere Bedeutung für den gesamten Betrieb. Paternoster und viel Licht im Treppenhaus. Starke Kontrastierung in den Wandflächen des Treppenhauses durch vertikale Betonrippen unterstreichen die schmale Straßenwirkung.
Im unteren Teil des Gebäudes befindet sich das Uhrenmuseum Ruhla. Die oberen Etagen sind Verwaltungssitz der Firma Point Tec. Hochwertige Uhren werden auch heute noch in Ruhla produziert, unter dem neuen Firmennamen "Uhrenwerke Ruhla GmbH", auch wenn es nicht mehr die original Ruhlaer Uhren sind. Diese werden mittlerweile in Wutha-Farnroda in der Uhrenmanufaktur Ruhla hergestellt.
Kinderkurheim
Bauherr: Gemeinnützige Kinderheim-Genossenschaft gGmbH für Halle und Thüringen
Architekt: Knauthe, 1928, zunächst als eingeschossiger Halbrundbau
Besonderheiten: Entwurf als Arbeiterkinderkurheim. Umbau mit Satteldach und Eröffnung als Jugendherberge 1936. Nach dem 2. WK zunächst Waisen- und Kinderheim, dann bald wieder Nutzung als Kinderkurheim für Arbeiterkinder mit Atemwegserkrankungen aus dem Raum Halle/Bitterfeld. Heute gehört es zu den „Lost Places“ von Ruhla. Das Gebäude ist nicht zu besichtigen!
Brauerei Thal neben Luisenbad
Nach der Wende Nutzung als Bauhof Thal bis 1994. 1995 Totalabriss.
Kulturhaus der Uhrenwerke
Architekt: Herrmann Räder
Bauherr: SMAD
Besonderheiten: Anbindung an die Tradition des modernen Bauens der 20er Jahre. Das Kulturhaus wurde auf dem ehemaligen Gartengrundstück der Fabrikbesitzer gebaut. Die noch heute hinter dem Kulturhaus befindliche italienische Villa gehört zu den "Lost Places" in Ruhla. Das Kulturhaus wird heute noch für verschiedene Veranstaltungen genutzt u.a. finden hier die jährlichen Theaterstücke auf Rühler Mundart statt.