Witterungsrückblick für den Monat September 2022
Der Wetterhahn von Sankt Concordia blickt zurück
Bunt sind schon die Wälder - Rückblick auf den ersten Herbstmonat 2022, den September
Wenn wir in der Frühe zum ersten Lüften unsere Fenster öffnen, können wir es schon riechen: die Jahreszeit hat gewechselt.
Der Geruch, der uns nun betört, ist ein völlig anderer. Der Herbst ist da, wir riechen ihn förmlich. Die von den Ästen gefallenen Blätter beginnen sich schon zu zersetzen. Eigentlich ist sein Geruch leicht faulig, nicht mehr so frisch, wie der eines beginnenden Sommermorgens. Und dennoch ist er irgendwie verlockend. So, als ob er uns sagen will, es kommt nun noch Neues auf uns zu - doch mit welcher neuen Stimmung versetzt er unser Gemüt in völlig andere Sphären?
Eindeutig wird uns durch seinen Duft und wechselnd wirkende Stimmungen mit jedem neuen Atemzug gezeigt, der Sommer ist nun endgültig vorbei und ausgeträumt. Etwas völlig anderes lässt unsere Erwartungen höher schlagen. Ist es schon der Geruch des Absterbenden in der Natur? Ja und doch nein. Ist es schon die Erwartung des baldigen Winters? Nein, der Winter riecht ganz anders. Nun, wir haben ganz einfach Herbst.
Die Sonne geht auf, sie überstrahlt den neuen Morgen. Unser Wald ist über Nacht bunt geworden und einige Nebelschwaden verzaubern gemeinsam mit der frischen Morgensonne den über Nacht völlig veränderten Charakter unserer wunderschönen Heimat.
Die morgendliche frische Natur fordert uns geradezu zum ersten Herbstspaziergang auf. Im Wind tanzende, fallende Blätter und das über Nacht gefallene, am Boden liegende frische Laub verleitet unsere Füße dazu, mit den Blättern am Boden zu spielen.
Die neue, ja ich möchte fast sagen, zauberhafte Jahreszeit bringt uns auf völlig neue Gedanken, losgelöst vom Sommer, aber auch mit Gedanken über das Ende und das neue Werden. In der Ferne beginnen eigentümliche Nebelfiguren ihren für uns neuen außergewöhnlichen Tanz. Sie lassen uns aufsehen, genauer hinschauen und doch nichts Deutliches erkennen. Also, tanzt ihr Boten des Neuen, tanzt, regt unsere Phantasie an, führt uns in eine völlig neue Gedankenwelt, führt uns hinaus zu den neuen Gefühlen. Wollen wir bei allen Eindrücken der neuen, auf uns wirkenden beginnenden Jahreszeit niemals das Vergangene, Schöne und Liebliche des bisherigen Jahres vergessen sowie immer die Achtung vor der Natur in unseren Herzen tragen.
Wollen wir nun kurz die Wetterentwicklung des ersten Herbstmonats betrachten. Zum Glück haben wir in unserem schönen Bergstädtchen ja die Profiwetterstation „Otfried Blumenstein“ in der Nähe des Gymnasiums. So kann uns keine auch nur winzigste Entwicklung des Wetters unserer Berge und Täler rund um Ruhla entgehen.
Beginnen wollen wir aber unseren monatlichen Rückblick wieder einmal mit einem uralten Wetterspruch unserer Altvorderen, der da lautet: „Ist Ägidius (01. September) ein heller Tag, ich dir einen schönen Herbst ansag.“ Der 1. September war ein schöner Tag. Oder die Alten konnten es auch anders sagen: „Septemberwetter warm und klar, verspricht ein gutes nächstes Jahr.“
So, nun aber genug der Sprüche, wollen wir mal sehen, was Rechenautomat „Otfried Blumenstein“ für uns bereithält.
Der 5. September überraschte uns alle mit einer Höchsttemperatur von sommerlichen 25,1°C. Für einen September aber nichts Außergewöhnliches. Dagegen stehen am 30.09. 1,0°C als Tiefsttemperatur des Monats zu Buche, das hieß, beim morgendlichen Ausführen der Hunde die Handschuhe anziehen. Der monatliche Schnitt des 1. Herbstmonats lag daher bei 12,0°C, also fast im etwas oberen Normalbereich. Drei Sommertage mit Tagestemperaturen ab 25°C brachte uns unser September.
Die Bodentemperatur sank am 30.09. erstmalig in den Minusbereich auf -0,1°C, also in der Bermich war erstmals Scheibenkratzen beim Auto außerhalb der Garage notwendig.
Die Tageslänge betrug am 1. September 13 Stunden und 33 Minuten. Dagegen verkürzte sie sich am 30. September auf 11 Stunden und 43 Minuten, Grund genug zu wissen, der Herbst ist da.
Positiv müssen wir unbedingt die Entwicklung der Niederschläge im Monat September einschätzen. Brachte es doch unser September auf insgesamt 73 mm Niederschläge, gefallen an 15 Regentagen. Wann hatten wir in letzter Zeit eine solche Entwicklung? Können wir uns nach den Dürreüberfällen der Letzten Monate noch an so etwas erinnern? Der langjährige Durchschnitt der Niederschläge liegt für den Monat September bei etwa 66.5 Liter Regen im gesamten Monat. An einem Tag, dem 06.09., hat es gewittert und am 17.Septemer fiel Hagel, aber zum Glück ohne größere Schäden.
Die Anzahl der Sonnenstunden des Monats erreichten 124,7 Stunden Sonnenschein über Ruhlas Bergen. Der langjährige Schnitt lag bei etwa 135,4 Std.
Der Bedeckungsgrad des Himmelgewölbes lag im Monat September geschätzt bei etwa folgenden Werten: Sonnig war es an einem Tag, an 2 Tagen zeigte sich der Himmel heiter. Leicht bewölkt war es an 15 Tagen. Wolkigen Himmel hatten wir an 2 Tagen, bewölkt war es einen Tag lang. An 7 Tagen zeigte sich starke Bewölkung und an 2 Tagen war es fast bedeckt.
Die Luftdruckentwicklung zeigte sich im September wie folgt: Der minimale Luftdruck Lag bei 1001,7 hPa, der höchste Druck zeigte sich bei 1029,0 hPa, so dass wir einen Durchschnitt von 1015,013 zu Buche bringen können.
Noch ein Wetterspruch zum Schluss: „An Marias Namen (12. September) sagt der Sommer Amen.“ Ich sag es doch, es ist Herbst, wir müssen es einsehen, ob wir es wollen oder nicht.
Zum Schluss möchte ich noch auf eine außergewöhnliche Projektarbeit zweier Schüler des Ruhlaer Gymnasiums aufmerksam machen. Die Schüler Theo Bonsack und Kilian van de Hatert befassten sich im Rahmen von „Jugend Forscht“ in beeindruckender Art und Weise mit dem Thema „Einfluss der Forstwirtschaft auf die Wasseraufnahme des Waldbodens.“
Beiden nochmals einen herzlichen Glückwunsch zu dieser, wie ich meine, sehr gelungenen Projektarbeit.
Auf Grund der Bedeutung des Themas und der hervorragenden Qualität der Arbeit wäre es wünschenswert, die Projektarbeit dem in Ruhla ansässigen Verein Arche Nova Ruhla e.V. zur Archivierung in der Ortschronik zur Verfügung zu stellen.
Das soll es nun gewesen sein für den September
Ihr Gert Götze