Witterungsrückblick für den Monat November 2022
Der Wetterhahn von Sankt Concordia
blickt zurück
auf den letzten Herbstmonat des Jahres 2022, den von den Menschen nicht unbedingt geliebten Monat November
Nun hatten wir in unserem Jahreslauf den vorletzten Monat erreicht, es war November geworden. Ein goldener Herbst lag hinter uns. Keiner kann sich so recht mit dem Monat November anfreunden. Warum ist das so? Wie sieht ein typischer November aus, wie fühlt sich dieser Monat so an? Wir merken es, irgendwie wird es ungemütlich. Die Natur hat sich deutlich abgekühlt, die Luft ist feucht geworden. Die vor Tagen noch herrlich grünen Bäume sehen ohne ihren Blätterschmuck aus wie Gespenster. Kommt noch der berühmte Novembernebel hinzu, sieht es doch bei jeder Windbewegung aus, als wollten sie uns drohen. Ein Novembersturm hat schon einige Äste von ihnen abgebrochen. Die Luft riecht wegen der Zersetzung des am Boden liegenden Laubes irgendwie modrig, ja fast unnatürlich.
Ein unangenehmer Regen peitscht vom Wind angetrieben durch die Straßen unseres Heimatstädtchens. Die Menschen laufen mit hochgeschlagenem Mantelkragen, man könnte fast denken ziellos, durch die von den Straßenlaternen in ein gelbliches Licht gehüllten Gassen unseres Ortes. Ihre Schritte sind beschleunigt, ein Jeder möchte nur so schnell wie möglich ein lockendes warmes Plätzchen erreichen. So manchen lockt schon der Ehepartner zum Kuscheln,
mit einer Tasse heißem Tee oder einem Schälchen Kaffee. So oder ähnlich mag es in diesem Monat vielen gehen.
Die Welt um uns herum ist schon recht dunkel geworden. Beträgt doch die Tageslänge am 1. November 9 Stunden und 44 Minuten, so ist sie am 30. des Monats gerade mal 8 Stunden und 19 Minuten. An die bevorstehende Weihnachtsbeleuchtung ist im Moment noch nicht zu denken.
Also bleibt uns nur eines übrig, die kalten Hände in die Taschen, Augen zu und durch. Aus weiter Ferne lockt uns vielleicht schon die Adventszeit. Bis dahin bleibt uns nichts weiter übrig, als uns vom nicht unbedingt beliebten November gefangen nehmen zu lassen. So in etwa wirkt der durchschnittliche letzte Herbstmonat auf uns.
Wie war es im November 2022? Machen wir es uns ganz einfach, Fragen wir doch unseren lieben guten Otfried Blumenstein, die nach ihm benannte Wetterstation gibt Antwort.
Nach einem für unsere Verhältnisse zu warmen Oktober machte auch gleich der November so weiter. Besonders die erste Hälfte des Monats zeichnete sich durch ihre überdurchschnittlichen Durchschnittstemperaturen aus. So erreichten wir für die ersten 15 Tage einen für Ruhla erstaunlichen Mittelwert der Tagestemperaturen von man höre und staune 7,81°C. Am 1. November schaffte es unser Quecksilber auf eine Tageshöchsttemperatur von 18,8°C. Am 8. November nochmals 13,8°C, erstaunliche Werte für einen November.
Obwohl dann in der 2. Monatshälfte der Durchschnittswert auf 2,65°C sank und wir an 4 Tagen eine geschlossene Schneedecke verzeichnen konnten, müssen wir den November als zu warm bezeichnen. Insgesamt betrachtet lag die Durchschnittstemperatur im gesamten vergangenen Monat bei immerhin noch 5,6°C. Die tiefste im November gemessene Nachttemperatur erreichten wir am 19. November mit -9,2°C. Im gesamten Monat November fielen auch 5 Frosttage, also Tage an denen das Quecksilber, wenn auch nur kurzzeitig sich unter 0°C bewegt, an. Zwei Eistage mit Temperaturen, die 24 Stunden unter der 0° Grenze liegen, konnten wir gleichfalls für den Monat November gut schreiben.
Der Monat November bestrahlte unsere herrlichen Berge mit 66,1 Sonnenstunden. Für Ruhlaer Verhältnisse ist das, so möchte ich meinen, eine ganze Menge Sonnenschein in einem ansonsten als dunkel verschrienen Monat November. Liegt doch der Durchschnitt der Sonnenstunden für unsere Rühler Heimat in einem November in den letzten 16 Jahren bei 44,9 Stunden Sonnenschein. Übrigens, die wenigsten Sonnenstunden bescherte uns das Jahr 2010 mit einem Novemberwert von 18,8 Stunden. Dagegen legte Klärchen im Jahr 2011 nach und schickte Ruhla 110,4 Stunden Sonne pur.
Der geschätzte Bedeckungsgrad des Himmelsgewölbes bewegte sich im diesjährigen November wie folgt:
- wolkenlos 2 Tage
- sonnig 4 Tage
- leicht bewölkt 3 Tage
- wolkig 12 Tage
- bewölkt 1 Tag
- bedeckt 8 Tage
Geregnet hat es im November in Ruhla 50,8 Liter auf den m². Der gemessene Regen fiel an insgesamt 17 Tagen.
Zu Schneefällen kam es im vergangenen Monat an 3 Tagen. Hierbei konnten wir eine Schneehöhe von insgesamt 8 cm messen. Die angegebene geschlossene Schneedecke resultiert aus den Schneefällen. Der erste Schnee fiel am 18. November. Genau mit diesem Datum deckt sich ein alter Wetterspruch der lehrt uns: „ Die ersten Schneeflocken kommen vor allem, am Namenstag Gustav (18.11.) gefallen.“
Gewitter traten im Berichtsmonat über Ruhla nicht auf, auch keine Hagelereignisse.
Als niedrigster Luftdruck konnten wir 999,1 hPA am 17 November messen. Am 11. des vergangenen Monats betrug der Luftdruck über Ruhla 1036,0 hPa in seinem höchsten Wert, so dass wir ein Mittel von 1016,89 hPa zu Buche bringen konnten. So viel nun zum Monat November. Halten wir uns als letztes an die alte Wetterregel, die besagt: „Schau in der Andreasnacht (30.11.) was für ein Gesicht das Wetter macht; so wie`s ausschaut, glaubs´ für wahr, wird’s gut oder schlecht, das neue Jahr“.
Freuen wir uns nun auf die helle Weihnachtszeit im Lichtermonat Dezember.
Eine frohe Zeit wünscht
Ihr Gert Götze