Wetter

Witterungsrückblick für den Monat Januar 2022

Der Wetterhahn von Sankt Concordia blickt zurück
auf den ersten Monat des Jahres 2022

Im ersten Wetterbericht des neuen Jahres 2022 möchte ich allen Leserinnen und Lesern unseres Heimatblättchens und hier besonders den Wetterliebhabern und Amateurbeobachtern noch einmal ein glückliches und vor allem gesundes Jahr wünschen.

Möge unser guter alter Petrus, hoch da oben in seiner Wetterküche unserer schönen Ruhl auch weiterhin gewogen bleiben. Starkregen mit Hochwasser, große Gewitterfronten sowie lang andauernde Hitzewellen möge er in seiner Weisheit und seinem gerechten Händchen um unseren Heimatort herumleiten. Dafür sollte er uns genügend Sonnenstunden und ausgeglichene Regenfälle, besonders für unsere immer noch durstigen Wälder, schicken.

Wir alle, Wintersportler, Förster, Landwirte und Gärtner wünschen uns seit jeher einen kalten Januar mit einer genügenden Schneedecke. Sagt doch die alte Wetterregel schon „ Der Januar muss vor Kälte krachen, soll uns der Lenz lachen.“

Doch weit gefehlt, schon der Neujahrestag überraschte uns mit seinen frühlingshaften 10,7°C. Schuld an dieser extremen Wetterlage war eine unwahrscheinlich milde Südwestströmung, die Väterchen Frost das Fürchten lernte und er sich mit angsterfülltem Gesicht in seine sibirischen Gefilde zurück zog, vielleicht hilft ihn Putin noch.

In den ersten 10 Tagen des Januars lag die mittlere Tagestemperatur bei 2,84°C. Nehmen wir gar die durchschnittlichen Tageshöchsttemperaturen für diesen Zeitraum, müssen wir 4,42°C in unsere Analen eintragen.

Zu den frühlingshaften Temperaturen kamen noch an 8 Tagen in der ersten Dekade Regenfälle mit - man höre und staune - 84,4 Litern auf den m². Der Boden wird sich beim Himmel bedanken, konnten doch die noch immer nicht ganz gefüllten Speicher weiter aufgefüllt werden. Die  durchschnittliche Regenmenge für den Monat Januar der letzten 16 Jahre betrug 62,64 Liter auf den m², gefallen an etwa 12 Tagen.

Im gesamten Monat Januar bewegte sich die mittlere Tagestemperatur bei 1,61°C, die mittlere Höchsttemperatur schlug mit 3,34°C zu Buche. Also bisher sei schon festgestellt, der Januar war entschieden zu warm und zu feucht.

Was lehren uns die uralten Wetterregeln für den Januar? „Grüner Januar macht das Bett zur Bahr.“ Oder anders gesagt, sprachen unsere Altvorderen davon: „ Januar warm, dass Gott erbarm.“ Wenn das so weiter geht, na dann Gute Nacht für die Zukunft.
Bedingt durch unsere Höhenlage konnten wir in Ruhla im vergangenen Monat an 9 Tagen eine geschlossene Schneedecke verzeichnen. An 11 Tagen war die Schneedecke durchbrochen und an 7 Tagen war es uns möglich, noch Schneereste zur Aufzeichnung zu bringen. An insgesamt 7 Tagen gab es Neuschnee, der aber sehr oft nach kurzer Zeit zusammenfiel. Dadurch war es sehr schwer, eine exakte Messung der Schneehöhe zu erreichen.

An 17 Tagen hatten wir in Ruhla Frosttage, das heißt, die Tagestemperatur sank einmal am Tag unter null Grad und stieg dann wieder. Einen Eistag mit ganztägigen Temperaturen unter null konnten wir auch verzeichnen, für einen Monat Januar, bei unserer geographischen Lage, sehr wenig.

Der Bedeckungsgrad des Himmels sprach im Monat Januar auch Bände. Von den 31 Tagen des Monats zeigten uns 23 Tage bedeckt, also kein Sonnenstrahl traf unsere Berge und Täler. An 2 Tagen war es fast bedeckt und an 2 Tagen zeigte sich das Firmament bewölkt und 2 Tage wolkig. Aber man höre und staune, an jeweils einem Tag war der Himmel leicht bewölkt und an einem Tag war es gar sonnig. Die Bedeutung der Begriffe zum Bedeckungsgrad entnehme man -wenn nötig - dem letzten Monatsbericht. Demzufolge fielen auch die registrierten Sonnenstunden aus. 19,2 Stunden durfte unsere geliebte Sonne über Ruhla scheinen. Was sagt uns das? Als Ausgleich für die fehlende Sonne ist es ratsam, für uns Erdspaltenbewohner ab und zu Vitamin D Tabletten einzunehmen, damit die Winterstimmung über uns nicht die Herrschaft übernimmt.

Der vergangene Monat war, wie jeder verspüren konnte, relativ windig. So konnten wir am 8. Januar Windböen von über 50 km/h verzeichnen.

Am 4. Januar fiel der Luftdruck auf 999,6 hPa, am 13. Januar konnten wir einen Höchstwert von 1040,9hPa registrieren. Der monatliche Mittelwert des Luftdrucks lag bei 1026,12 hPa.

Also müssen wir einschätzen, der Monat Januar war ein relativ bescheidener Monat.

Zum Schluss noch einige Extreme für den ersten Monat des Jahres:

  • Am Monatsende setzte Sturmtief Nadia den Hamburger Fischmarkt unter Wasser.
  • In australischen Küstenort Onslow stieg das Thermometer auf, man mag es nicht glauben, 50,7 °C.

Liebe Leser, der Wetterbericht für den ersten Monat des Jahres ist kürzer als normal ausgefallen. Schuld daran waren gesundheitliche Probleme – oder die fehlenden Sonnenstunden…….

Also bis zum Februar, dann hoffentlich wieder in gewohnter Länge.

 

Ihr Gert Götze