Wetter

Witterungsrückblick für den Monat August 2021

Der Wetterhahn von Sankt Concordia blickt zurück

….auf den letzten Sommermonat des so durchwachsenen Sommers im Jahre 2021. Oder war er nur ein ganz normaler mitteleuropäischer Sommer und wir sind verwöhnt?

Er ist vorbei, der Sommer: mit dem 01.09. haben wir meteorologisch gesehen Herbst. Bis zum astronomischen Herbst, der am 22. September um 21.21 Uhr beginnt, sind noch ein paar Tage Zeit.

Der Sommer war im August in seine letzte Runde gegangen. Die ersten Kornäpfel zeigten uns nun schon sehr deutlich den Beginn des Spätsommers. Die Akrobaten der Lüfte, die von uns so gerne beobachteten Mauersegler, haben den langen Weg gen Süden angetreten. Nasskaltes, zum Teil nebliges Wetter hat schon erstes Herbstfrösteln in uns aufkommen lassen.

Die ansonsten heißesten Tage des Jahres, die Hundstage, endeten am 23. August und brachten zumindest in unserer Gegend nicht die erhoffte Wärme. Anders sah es weiter südlich aus.

Die Nächte verlangten hier schon nach einer Jacke und zeigten sich manchmal schon in herbstlicher Kühle.

Wenn nun die uralte Wetterregel zutrifft, die besagt: „Wie im August das Wetter fällt, so ist es das ganze Jahr bestellt.“ oder auch die Regel: „Baos d´r Auchust nett koacht, bräöt d´r September nimmähn.“, dann gute Nacht. Da können wir wohl froh sein, dass der Sommer vorbei ist und nun auf einen goldenen Herbst hoffen.

Zum Gesamterscheinungsbild der drei Sommermonate des Jahres 2021 ist geplant, in den nächsten Wochen nach der Vorlage aller nötigen Werte eine gesonderte Betrachtung erscheinen zu lassen. So können wir uns für den August getrost etwas kürzer fassen.

Wenn wir uns die ersten 20 Augusttage einmal etwas genauer ansehen wollen, zeigen sie uns ganz deutlich die Tendenz des diesjährigen Sommers von Anfang bis Ende.

Als höchste Temperatur im angegebenen Berichtszeitraum stieg unser Quecksilber am 13. August auf 27,8°C und an 3 weiteren Tagen auf knapp über 25°C, es wurden also an den 4 Tagen „Sommertage“ erreicht. Von Sommertagen spricht  der amtliche Wetterfrosch, wenn die Tagestemperaturen wenigstens einmal die 25°C Marke geknackt haben. Ergo hatte unser August gerade mal an 4 Tagen den Sommer im Rucksack. An nicht einem Tag wurde die 30° Marke erreicht. Ab dieser Temperatur spricht man von Hitzetagen, oder wie man früher sagte, von Tropentagen, die bis zu diesem Termin nicht erreicht werden konnten.

Die durchschnittliche Tageshöchsttemperatur der ersten 20 Augusttage pendelte sich bei unglaublichen 21,5°C ein. Bei den Nachttemperaturen erreichten wir im Durchschnitt 10,5°C. Dadurch hieß es im Gegensatz zu früheren Augustnächten ordentlich zudecken.

Geregnet hat es im angegebenen Berichtszeitraum an 13 Tagen und zwar 64,6 Liter auf den m². Erfreuen wir uns in diesem Zusammenhang an dem alten Wetterspruch: “Regen im August, ist für den Wald Erquickungslust“. Unser so geliebtes Klärchen, die Sonne unserer Herzen, beschien die Rühler Berge im angegebenen Zeitraum von 20 Tagen insgesamt 115,5 Stunden.

Diese ersten 20 Tage zeigten sich auch relativ windig. Der Wind wehte hauptsächlich aus Richtung West und böig. Seine Spitzenwerte lagen knapp unter 20m/Sek. Der durchschnittliche Luftdruck betrug 1017,8 hPa.

Fazit, bisher für den August: ein mageres Ergebnis! Bleibt uns nur die Hoffnung auf die letzten 11 Augusttage - oder weiter bibbern und uns einen goldenen Herbst wünschen.  

Die letzten 11 Augusttage brachten uns leider auch keine weiteren sommerlichen Temperaturen. Die durchschnittlichen Temperaturwerte differierten lediglich in ihren Kommastellen und dies sogar etwas niedriger. Als tiefste Nachttemperatur sank unser Augustwert auf 6,2°C, am 25. August. Die 11 letzten Tage des Sommers brachten uns noch 30 Sonnenstunden. Der Wind wehte in diesem Zeitraum hauptsächlich aus West. In seinen Böen erreichte er am 23. August 29 m/Sek. Besonders auffällig in den letzten 11 Augusttagen waren die gefallenen Niederschläge. Von 11 Tagen regnete es an 8 Tagen, oder sollte ich besser sagen, es schüttete zum Teil wie aus Eimern. Am 29. August fielen 20,8 Liter auf den Quadratmeter und der Ausbund war der folgende Tag.  Am 30. August fielen insgesamt in den 24 Stunden sage und schreibe 35,0 Liter Regen auf den Quadratmeter. Dadurch bedingt, handelten uns die letzten 11 Augusttage allein 89,3 Liter an Regen auf den m² auf Ruhlas Berge und Dächer ein. Von größeren Schäden blieben wir aber, dem Wettergott Thor sei Dank, verschont.

Was sagen uns nun die Werte für den gesamten Monat August? Viel zu nass, aber wir haben ja auch einiges nachzuholen, an Regenverlusten der letzten Jahre. Für uns sonnenverwöhnte, von Umweltschäden bedrohte Germanen der Neuzeit “viel zu kühl“. Die Durchschnittstemperatur des August konnte mit 14,68°C festgeschrieben werden, bei 119,4 Sonnenstunden und 138,1 Litern Niederschlag an 20 von 31 Tagen.

Wenn wir Älteren uns einmal zurück erinnern... Eigentlich war der Sommer, wie wir ihn in diesem Jahr erlebten, ein ganz normaler mitteleuropäischer Sommer. Haben uns unsere Eltern damals in unserer Kindheit nicht oft wärmere Klamotten ins Ferienlager nachgeschickt, weil Jungchen mitten im Sommer gebibbert hat?

Zum Schluss noch eine wichtige Wetterregel unserer Rühler Altvorderen für den Monat August: „Ies de Rühler Kirmes duirch, kun schon d`r Härwest ungefang."

Eine Sommerauswertung für die gesamten 3 Sommermonate des Jahres erfolgt als Zusammenfassung, wenn alle Werte vorliegen und aufgerechnet sind. Freuen wir uns auf diesen Vergleich.

Ihr Gert Götze                                          Für den August 2021