Witterungsrückblick für den Monat April 2023
Der Wetterhahn von Sankt Concordia blickt zurück auf den so wechselhaften und deshalb von uns Menschen nicht unbedingt gemochten Monat April
Liebe Leserschaft, so ein Wetterhahn, hoch da droben auf dem Turm unserer so geachteten, aber auch ständig zugigen Kirchturmspitze von Sankt Concordia hat es über die vielen Jahre auch nicht leicht. Das ständige Wetter hin und her macht ihn über die Jahre auch zu schaffen. Besonders der für seine Wetterwechsel berüchtigte Monat April ist ihm in das Gefieder gefahren, die Gesundheit des sonst so robusten Vogel lässt zu wünschen übrig.
Sagt doch schon ein uralter Wetterspruch: „ Bald trübe und rau, bald licht und mild, ist der April des Menschen Ebenbild.“ Gar mancher unserer Altvorderen sagte es auch so: „Wohl 100 mal schlägt das Wetter um, das ist des Aprils Privilegium“.
Aus diesen für das arme Vogelvieh genannten Gründen muss der Wetterbericht für den Monat April etwas kürzer als gewohnt ausfallen. Der Schüttelfrost und die etwas trüben Augen lassen den Blick über den Nestrand zwischen Hustenanfällen und Nießen kürzer als gewohnt ausfallen.
Seinen Spitznamen Wechselmonat hat der April 2023 alle Ehre gemacht. Auf den gesamten Monat traf der alte Spruch zu: „Aprilwetter und Kartenglück wechseln jeden Augenblick.“ Der diesjährige April konnte oder wollte sich einfach nicht entscheiden. Bald zeigte sich graues, unterkühltes und verregnetes Novemberwetter. Plötzlich schwenkte Petrus um auf sonniges Frühlingswetter und dann plötzlich Frost und Schneefall in unseren schönen Thüringer Bergen.
Bemerkenswertes zum April 2023:
Der Deutsche Wetterdienst stellte fest:
„Kein anderer Monat im Jahr ist mit einer Abweichung von +1,6 Grad gegenüber dem Klimamittelwert von 1961 und 1990 so von der Klimaerhitzung betroffen wie der April. Doch es gibt Ausnahmen – und zwar immer dann, wenn sich der Polarwirbel an einer bestimmten Stelle positioniert. Das ist im April 2023 geschehen.
Daher hatten wir einen normalen Temperaturverlauf und erstmals seit 14 auf einander folgenden zu trockenen Aprilmonaten einen leicht zu nassen Monat.
Besonders erfreut über den recht regenreichen April waren unsere Forstleute. Erfolgte nun auf Grund der Regenfälle endlich eine Durchfeuchtung der Böden bis in eine Tiefe von bis zu einem Meter. Die dazu gekommenen recht kühlen Temperaturen haben auch die Entwicklung des Borkenkäfers etwas abgebremst. Eine verlässliche Prognose zur Käferentwicklung wird aber erst ab dem Monat Mai möglich sein. Selbst die Landwirtschaft ist über die Entwicklung der Regenmengen hoch erfreut. Für einzelne Bereiche, wie z.B. die Werraauen, war der Regen allerdings so viel, dass eine Bearbeitung der Felder nach hinten verschoben werden musste.
Sehen wir uns nun einige wichtige Werte unserer Wetterstation „Otfried Blumenstein“ an.
Geregnet hat es an 21 Tagen, dabei fielen 92,3 Liter Regen auf den m². Bemerkenswert bei der Aufschreibung der Regenmenge ist die Tatsache, dass am 15. April allein 32 l Niederschlag auf den m² fielen. Die Temperaturentwicklung konnten wir wie folgt festschreiben. Als niedrigste Temperatur registrierte das Quecksilber am 5. April -5,2°C. Die höchste Temperatur des April wurde am 22. mit 20,6°C gemessen. 6 Frosttage konnten wir im April registrieren, aber keinen einzigen Eistag. Die Durchschnittstemperatur des April lag bei 1,93°C.
An 23 Tagen lugte unser Klärchen, wenn an manchen auch nur kurzzeitig, durch die Wolken und beschien unsere so herrlichen Berge des schönen Bergstädtchens. Insgesamt schien die Sonne im April ganze 110,4 Stunden. Die Tageslänge betrug auf Grund unserer geographischen Lage am 1. April 12,58 Stunden und am 30. April 14,42 Stunden.
Der Bedeckungsgrad zeigte sich wie folgt. Wolkenlos war es an 3 Tagen. 8 Tage zeigten sich heiter, an 12 Tagen war der Himmel wolkig und an ganzen 7 Tagen bedeckt, so dass kein Sonnenstrahl Ruhlas Berge streicheln konnte.
Der niedrigste Luftdruck wurde am 1.4. mit 1005 hPa registriert. Den höchsten Luftdruck registrierten wir am 02.04. mit 1032,3hPa, so dass ein monatlicher Durchschnittswert von 1019,472 hPa aufgeschrieben werden konnte.
Phänologisch gesehen konnten wir noch nicht die Stufe des Vollfrühlings erreichen. Der Vollfrühling wird durch die Zeigerpflanzen Apfelblüte oder Fliederblüte gekennzeichnet. Beide Zeigerpflanzen wurden bisher im Bereich Bermbachtal nicht gesehen.
So viel in verkürzter Form
Ihr Gert Götze