Wetter

Witterungsrückblick des Monats Januar im neuen Jahr 2019

Witterungsrückblick des Monats Januar im neuen Jahr 2019 – unter anderem ist der Januar auch als Hartung oder Eismond bekannt

Wenig Änderung zum Vormonat, aber die Tageslänge nimmt zu

Der römische doppelgesichtige Gott des Ein- und Ausgangs Janus ist der Namensgeber des 1. Monats im Jahreslauf.

Der 1. Januar wurde 1691 von Papst Innozen mit seiner Kalenderreform als Neujahrstag festgelegt. Bis zu diesem Beschluss gab es, zumindest für Mitteleuropa, kein einheitliches Datum für den Jahresbeginn.

Noch ruht im Januar die Natur, sie sammelt Kraft für das baldige Erwachen. Das neue Jahr beginnt mit mehr Licht. Von Tag zu Tag wird es heller, der tiefste Sonnenstand ist überwunden.

Die Beobachtung des Wetters, gerade am Anfang des Jahres war für unsere Altvorderen äußerst wichtig. Man wünschte sich einen kalten und vor allem schneereichen Jahresbeginn, der die Wintersaat vor Frost und Eis schützt. Dagegen ist ein nasser Winter mit Tagestemperaturen um +3°C, verbunden mit Nachtfrösten schädlich für die ungeschützte Saat und damit für die zukünftige Ernte.

Zu Jahresbeginn zeigte sich unser Wetter ähnlich der letzten drei Monate des vergangenen Jahres trüb, regnerisch und ungemütlich. Aber dann - ein Hoch über Großbritannien und ein Skandinavisches Tief lenkte feuchte Luft in den nördlichen Teil Mitteleuropas. Im südlichen Teil hielt sich weiter kalte Luft. Diese Konstellation brachte Bayern und Österreich die katastrophalen Schneefälle mit Lawinenabgängen, einstürzenden Dächern und unerreichbaren Skigebieten gleich zu Beginn des neuen Jahres.

Wir hatten bei diesen Gegebenheiten noch Glück. Starke Bewölkung, verbunden mit zum Teil ergiebigen Regenfällen, waren bei uns die Auswirkungen der sich im Süden abspielenden Tragödie.

Vom 9. bis etwa 12. des Monats ließ uns ein kurzer Kälteeinbruch auf winterliche Verhältnisse hoffen, zumal eine geschlossene Schneedecke und glatte Straßen kennzeichnend waren. Aber weit gefehlt. Das zweite Monatsdrittel zeigte uns anfangs einen bedeckten Himmel mit kräftigen Niederschlägen (am 13.01. waren es 15,1 l/m²). Die Tagestemperaturen bewegten sich zu der Zeit immer über dem Gefrierpunkt, am 13. konnten wir gar 6,3 Plusgrade dem Thermometer entlocken.

Ab den 18. des Monats verlagerte sich ein Hochdruckgebiet von Frankreich nach Deutschland. Dies brachte uns einige Wolken, aus denen auch Schnee fiel und nach langer Durststrecke endlich mal wieder Sonne. Wie hatten sich doch unsere Herzen in den letzten Wochen danach gesehnt. Gleichzeitig stiegen die Temperaturen auch tagsüber nicht über den Gefrierpunkt. Nachts erreichten wir am 21.1. sogar Temperaturen von -11,1°C. Der gefallene Schnee blieb natürlich liegen. So konnten wir uns zum Sonnenschein auch noch über eine geschlossene Schneedecke auf Ruhlas Bergen und Dächern erfreuen.

Nicht vergessen wollen wir bei unserer Monatsbetrachtung die totale Mondfinsternis mit ihrem auch über Ruhla in den frühen Morgenstunden des 21.1. gut zu sehenden Blutmond. Wer sie nicht gesehen hat, muss sich bis zum 31.12.2028 oder auf die Nacht vom 21. zum 22. Dezember 2029 gedulden, falls dann der Himmel klar ist.

Das letzte Monatsdrittel brachte uns ab den 23.1. wieder den üblichen bedeckten Himmel. Grund dafür war der Einfluss mehrerer Tiefdruckgebiete über Mitteleuropa. Die Tage zeigten sich neblig und es kam zu Schneefällen. Ab dem 26. verspürten wir eine kurze Erwärmung, aus den Wolken fiel statt Schnee Regen. Die Schneedecke schmolz unter den Wassergüssen zusammen und am 27. konnten wir nur noch eine durchbrochene Schneedecke vorzeigen.

Der 28. half uns aus der Patsche, es schneite 14 cm Neuschnee und wir hatten unsere geschlossene Schneedecke zurück. Da wir gerade bei geschlossener Schneedecke sind - es gibt auch Leute, die mit Schnee zu kämpfen haben. An dieser Stelle muss man den Mitarbeitern des Ruhlaer Winterdienstes einmal ein herzliches Dankeschön sagen, die, wenn es nötig ist, alles geben, dass die Straßen unseres Bergstädtchens passierbar bleiben.

Bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt blieb uns die geschlossene Schneedecke erhalten.

Von einer geschlossenen Schneedecke sprechen die Wetterfrösche, wenn unsere Landschaft eine Schneehöhe größer als 1 cm ziert. Eine durchbrochene Schneedecke liegt vor bei einer Schneehöhe von 0,5cm bis maximal 1cm. Unter den 0,5cm spricht man von Schneeresten. Für die Umrechnung von Schneehöhe im mm oder Liter Niederschlag gilt die Faustregel: 1mm Niederschlag rührt von einer Schneehöhe von 10 mm her oder 1cm Schnee entspricht 1l/m² Wasser.

Die letzten Tage des Januars brachten uns einen bewölkten Himmel mit geringen Schneeschauern. Der Wind blies schwach bis mäßig, in Böen Frisch aus Südost.

Der Monat Januar zeigte sich trotz Schneefälle und einigen Sonnenschein als feuchter Monat. 109,4 l Niederschlag auf den Quadratmeter, bei 15 Regentagen. An 11 Tagen fiel Schnee aus den zumeist dichten Wolken. Der Himmel war an 17 Tagen völlig bedeckt. Die Sonnenscheindauer betrug laut Wetterstation „Ottfried Blumenstein“ am Gymnasium 36,5 Stunden.

Bauernregel des Monats:
Wie sich das Wetter vom Christfest bis Dreikönig (06.01.) hält,
ist es auch danach
bestellt.
Mal sehen, ob es stimmt?

 

Januar 2019 Gert Götze